Sonntag, 21. Dezember 2014

Wintersonnenwende

Heute ist Wintersonnenwende. Die Sonne scheint wieder länger. Dieses Datum war für unsere Vorfahren von essentieller Bedeutung. Ihr Überleben hing vom Sonnenlicht noch viel mehr ab, als wir es uns heute in Zeiten von elektrischem Kunstlicht vorstellen können.
Früher, zu Zeiten des Julianischen Kalenders, fiel die Wintersonnenwende mit Weihnachten zusammen (25. Dezember). Da wir heute den Gregorianischen Kalender verwenden, findet sie nun am 21./22. statt.
Der Tag war spätestens ab 354 n.Chr. bei den heidnischen Römern der Tag des "Sol invictus", also der Tag des unbesiegbaren Sonnengottes.
Bei den Germanen wurde das Julfest gefeiert. Wie alt die Jul-Bräuche sind, wie sie praktiziert wurden und ob sie alle aus heidnischer Zeit stammen, ist nicht ganz gesichert. Heute jedoch feiern viele Neoheiden die Sonnenwende und bedienen sich dabei nicht immer ganz authentischer Traditionen.
Im Anschluss an das Julfest (25. Dezember) beginnen die 12 Rauhnächte, die mit dem Epiphanias-Tag (6. Januar) ihr Ende finden. In diesen Tagen findet nach Vorstellung der Germanen auch Wodans Wilde Jagd statt.

Samstag, 6. Dezember 2014

Nikolaus oder Weihnachtsmann

Heute ist Nikolaustag. Wer brav war, dessen Stiefel wurden letzte Nacht gefüllt. Meist jedoch befindet sich darin ein Schokoladen-Weihnachtsmann und kein authentischer Nikolaus. Unterscheiden lassen sie sich recht einfach: Der echte trägt auf dem Kopf eine Mitra und hält in den Händen einen Krummstab und ein Buch mit drei goldenen Kugeln. Mittlerweile stellen auch einige Firmen den traditionellen Nikolaus aus Schokolade her. Die Figur des Weihnachtsmannes mit Zipfelmütze, die eigentlich einem niederländischen Weihnachtsbrauch entsprungen ist, hat Coca-Cola ab 1931 als Werbefigur gebraucht und damit weltweit verbreitet.
Der Nikolaus kommt normalerweise in Begleitung eines strafenden oder dämonischen Wesens, das eine Rute besitzt. In manchen Gegenden nennt es sich Knecht Ruprecht, anderswo ist es der Belzenickel oder Krampus. Beim Weihnachtsmann hingegen werden die Eigenschaften des Nikolaus nach niederländischer Tradition (Sinterklaas) und von Knecht Ruprecht vereint, d.h. er schenkt und straft.

Der echte Nikolaus



Dienstag, 11. November 2014

Sankt Martin

Heute ist Martinstag, in vielen Gegenden wird heute dem heiligen Martin von Tours gedacht. Er wurde für sein vorbildliches Leben heiliggesprochen. Besonders bekannt ist die Geschichte, in der er seinen Mantel im Winter mit einem fast unbekleideten Mann geteilt hat.
Zu diesem Anlass finden Martinsumzüge statt und im Anschluss mancherorts noch das Martinssingen.
Außerdem wird heute die Fasnachtszeit (Karneval, Fasching) eröffnet (die eigentlich erst am Dreikönigstag richtig beginnt). Heute kann noch alles aufgegessen werden, das in der vorweihnachtlichen 40-tägigen Fastenzeit dem Fastengebot unterliegt, damit es in der Zeit nicht schlecht wird (z.B. die Martinsgans).
Auch geht das bäuerliche Jahr heute zuende. An diesem Tag mussten die Bauern früher ihre Pacht abliefern.

Ein typischer Umzug mit Laternen, Fackeln, Martinsbrezeln und Martinsfeuer.

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http://www.brauchwiki.de/Martinstag
http://www.heiligenlexikon.de/Biographie…n_von_Tours.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Martinstag
http://de.wikipedia.org/wiki/Martinssingen
http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/m/martinsfasten/

Samstag, 25. Oktober 2014

Utilitarismus und Moral

Utilitarismus ist das Prinzip, das das größtmögliche Maß an Glück für eine größtmögliche Anzahl an Personen zur Moral erhebt. Das klingt zunächst gut. Es bringt jedoch einige Probleme mit sich, denn es steht in Konflikt zur Moral, wie sie beispielsweise das Christentum versteht und wie sie Kant in seinem Kategorischen Imperativ formuliert hat.

Ein konsequenter Utilitarist würde einen gesunden Menschen opfern, um mit seinen Organen mehrere Menschen glücklich zu machen. Gleichermaßen lässt sich damit die Todesstrafe rechtfertigen. Es kommt ihm also nicht darauf an, wie das Ziel erreicht wird, solange am Ende mehr Leute glücklich sind als vorher. Die Goldene Regel der Ethik gilt ihm nichts.

Siehe auch: http://laengstenacht.blogspot.com/2014/04/humesches-gesetz-die-sein-sollen.html

Samstag, 12. Juli 2014

Die Lettow-Vorbeck-Allee

Verehrter Leser, sagt Ihnen der Name Paul Emil von Lettow-Vorbeck etwas? Er ist ein Held der Kolonialzeit und war Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Deshalb wurden nach ihm Kasernen und Straßen benannt. Heute, rund hundert Jahre später, fällt gewissen Politikern auf, dass es in Kriegszeiten auch Opfer gab und der Herr von Lettow-Vorbeck nicht mehr dem politisch korrekten Zeitgeist entspricht. Also beschloss der überwiegend rot-grüne Rat in Hannover, die Lettow-Vorbeck-Allee gegen den Widerstand der Bewohner umzubenennen. Der neue Name lautet: Namibia-Allee.
Ähnliches ist bereits im Frühjahr 2010 geschehen, als man in Saarlautern die Von-Lettow-Vorbeck-Straße in Walter-Bloch-Straße und Hubert-Schreiner-Straße umbenannte.




http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Lettow-Vorbeck-Allee-hat-einen-neuen-Namen
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/dillingen/Lettow-Vorbeck-Strasse-Umbenennung;art2809,3279852

Samstag, 5. Juli 2014

Browsersicherheit

Ein Rechner mit Internetzugang ist prinzipiell ein Sicherheitsrisiko. Um die Gefahren, denen man beim Surfen ausgesetzt ist, zu reduzieren, empfiehlt es sich, einen abgesicherten Browser zu verwenden. Hier einige Empfehlungen:

Browser
  • SRWare Iron: "Der Browser der Zukunft - basierend auf dem freien Quelltext "Chromium" - ohne Bedenken beim Datenschutz und der Sicherheit"
  • Comodo Dragon"Ein Internet-Browser auf Google-Chrome-Basis, der mit allerlei Sicherheits-Mechanismen ausgestattet ist."
  • Tor Browser: "The Tor software protects you by bouncing your communications around a distributed network of relays run by volunteers all around the world: it prevents somebody watching your Internet connection from learning what sites you visit, it prevents the sites you visit from learning your physical location, and it lets you access sites which are blocked."
  • BitBox (Browser in the Box): "Bestmöglich vor den Gefahren im Internet schützen, die gewohnte Funktionalität nur wenig einschränken und dabei keine hohen Kosten verursachen – das waren die Anforderungen an die Entwicklung von BitBox. Das Gesamtprojekt umfasst ein Konzept und einen Prototyp – eine sichere Umgebung für das Internetsurfen."
  • Aviator: "Aviator ist der sicherste Browser der Welt. Das behauptet zumindest Hersteller WhiteHat Security."
Erweiterungen
Im besten Fall verwendet man auch einen residenten Virenscanner, der den Browser ständig überwacht. Kostenlos gibts das zum Beispiel bei Avast, das auch eine Erweiterung installiert, die die Reputation von Websites anzeigt. Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) wie etwa Perfect Privacy kann die Sicherheit ebenfalls erhöhen. Wer dabei allerdings ausreichende Geschwindigkeit und Anonymität möchte, muss meistens etwas bezahlen.
Hier gibt es noch einige Hintergrundinformationen zum Thema: BSI, Verbraucher sicher online

Samstag, 28. Juni 2014

Der Goldene Schnitt

"Du aber hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet.
Denn du bist immer imstande, deine große Macht zu entfalten."
(Weish 11,20-21 EU)
Hat Schönheit Regeln?


Mathematik und Kirchenbau - Goldener Schnitt und Heiliger Geist - Über die "Heilige Geometrie" in sakralen Räumen

Samstag, 21. Juni 2014

Sommersonnenwende

Heute ist Sommersonnenwende, der längste Tag im Jahr. Am 24. Juni, das ist 3 Monate nach Mariae Verkündigung und 6 Monate vor Weihnachten, ist Johannistag. In der Nacht zum Johannistag wird traditionell ein Johannisfeuer entzündet. Auch zur Sonnenwende selbst sind Feuer üblich. Der Johannistag ist eng mit der Sonnenwende verbunden, da die Sonnenwende nach antikem Datum zwischen dem 22. und 24. Juni stattfand (eben zum Johannistag).
Jetzt steht man als traditionsbewusster Mensch vor einem Dilemma: Zündet man das Feuer zur tatsächlichen Sonnenwende an, oder zur Johannisnacht, an beiden Tagen oder lässt man es, um die Götter auf jeden Fall zufriedenzustellen, 4 Tage lang durchbrennen?

Honig

Honig ist ein Nahrungsmittel mit hohem Zuckergehalt. Er kann als Alternative zum Industriezucker als Süßungsmittel verwendet werden. Als gesund gilt er deshalb, weil er bestimmte Inhaltsstoffe hat, die reinem Zucker fehlen. Dazu zählen unter anderem:

  • Aminosäuren
  • Eiweiße
  • Enzyme
  • Spuren von Mineralstoffen
  • Vitamine
  • Zink
  • Eisen
  • Kupfer
Nicht vergessen sollte man jedoch, dass Honig auch etwa zu 70-80 % aus Zucker besteht. Er beinhaltet hauptsächlich Fructose und Glucose, in geringeren Mengen Saccharose und Dextrine. Der Rest besteht aus ca. 20 % Wasser. Die genaue Zusammensetzung unterscheidet sich teilweise stark, je nach Herkunft des Honigs. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung haben die verschiedenen Honigsorten auch einen unterschiedlichen glykämischen Index, der den von Industriezucker sogar übersteigen kann. Waldhonig hat beispielsweise wegen seines hohen Gehalts an Melezitose (besteht aus Saccharose und Glucose) einen besonders hohen GI. Lindenblütenhonig dagegen einen besonders niedrigen.
Interessant ist allerdings, dass nach dem hohen Anstieg von Blutzucker und Insulin durch Waldhonig kein so massives Abfallen der Blutzucker- und Insulinkonzentration im Blut folgt, wie es beim weniger glykämischen Lindenblütenhonig geschieht. Das bedeutet, dass Honig eine geringere Insulinausschüttung verursachen kann, auch wenn er auf dem glykämischen Index über Zucker steht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Honig eine Mischung aus Zuckern und etwas gesundem Beiwerk ist, die unter Umständen sogar eine Entstehung von Diabetes Typ 2 nicht ganz in dem Maße fördert, wie normaler Haushaltszucker (Saccharose). Nichtsdestotrotz zeitigt ein hoher Konsum von Honig ähnlich fatale Folgen für Blutzucker, Insulin und Organe, die auch bei reinem Zucker drohen.



Quellen:
1. Brockhaus 2010
2. Peak: Mythos vom natürlichen Süßungswunder

Samstag, 14. Juni 2014

Der Kampf gegen den Tabak

Tabakkonsum ist seit ein paar Jahren in unserer Medienlandschaft überwiegend verpönt. Mittlerweile weiß auch so gut wie jeder, dass Rauchen dem Menschen schweren Schaden zufügen kann. Aufklärung in dieser Hinsicht ist natürlich wichtig. Seit einiger Zeit wird die Werbung für Tabakprodukte stark eingeschränkt und ist nur noch selten erlaubt. Kürzlich wurde sogar Marlboros Werbekampagne "Don't be a maybe" gerichtlich verboten. Gerade dadurch landete diese Kampagne allerdings in allen möglichen Medien und dürfte für Marlboro sogar ein Gewinn sein. Die Begründung liest sich allerdings sehr seltsam:

"Das Landratsamt München hat dem Zigarettenkonzern Phillip Morris seine aktuelle bundesweite Marlboro-Werbung verboten. Sie sei besonders geeignet, Jugendliche oder Heranwachsende zum Rauchen zu veranlassen, erklärte die Behörde. Die schon seit 2011 laufende "Maybe"-Kampagne von Marlboro mit "jugendlich bzw. heranwachsend aussehenden Personen in alterstypischen Situationen" und der Aussagen "Don't be a maybe - be Marlboro!" spreche Jugendliche und Heranwachsende als Zielgruppe an. Sie suggeriere, die Zigarette mache aus einem Zauderer (Maybe) in einen Macher (Be)."

Da fragt man sich doch, ob das Gericht auch jeden beliebigen anderen guten Werbespruch verurteilt hätte. Die Begründung, dass die Werbung besonders Jugendliche anspricht, könnte man überall verwenden. Es klingt so, als dürfen Zigarettenmarken jetzt überhaupt keine effiziente Werbung mehr machen. Dann wäre ein generelles Rauchverbot doch ehrlicher, denn dieser Gedanke steckt ja vermutlich dahinter.
Selbst Schokozigaretten sollten mal - allerdings durch einen Zufall - verboten werden. Außerdem wurde geplant, Mentholzigaretten zu verbieten, weil diese das Rauchen besonders angenehm machen. Die abschreckenden Sprüche auf den Zigarettenpackungen werden wohl demnächst auch noch durch ekelerregende Bilder ergänzt. Alles in allem gibt sich der Staat offenbar Mühe, das Rauchen zu vernichten, ohne es wie bei der Prohibition offiziell zu verbieten.

Die Idee dahinter, für die Gesundheit der Bürger zu sorgen, mag ja eine positive sein. Aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob es Aufgabe des Staates ist, die Leute vor sich selbst zu schützen, indem er sie bevormundet. Das könnte nämlich der erste Schritt zu einer Gesellschaft sein, in der man kriminell ist, wenn man zu wenig Sport treibt.

Samstag, 7. Juni 2014

Xylitol / Birkenzucker / E 967

Xylitol ist ein Süßungsmittel, das bisher noch keine so große Verbreitung gefunden hat. Entdeckt wurde der Stoff von dem Nobelpreisträger Emil Fischer, dem Begründer der organischen Chemie.
Grundlage für Xylitol sind Pflanzenstoffe, die Xylan (Holzgummi) beinhalten (wie Birkenrinde oder Maiskolben). Zur industriellen Herstellung werden beispielsweise Maiskolbenreste und Holzabfälle aus der Papierindustrie verwendet. Das Holz wird zerkleinert, mit Wasser vermischt und durch Reinigung und Filterung bleibt schließlich das Xylitol übrig.
Xylitol wird bereits in einigen Produkten wie Süßigkeiten, Kaugummis, Schokolade und Bonbons verwendet.

Eigenschaften:


  • Die Süßkraft entspricht etwa der von Zucker.
  • Im Gegensatz zu vielen anderen Süßstoffen schmeckt es wirklich nach Zucker und hat keinen unangenehmen Nachgeschmack.
  • 40 % weniger Kalorien als Zucker (240 kcal / 100 g), daher begrenzt für Diäten geeignet
  • Kann pur zur Zahnpflege benutzt werden (Zähne damit spülen)
  • Keine Beeinträchtigung der Darmbakterien (im Gegensatz zu Zucker)
  • Ist für Diabetiker geeignet, weil Blutzucker und Insulinspiegel nur geringfügig und zeitverzögert beeinflusst werden (insulinunabhängige Verstoffwechselung).
  • Verhindert Karies, hungert die Streptococcus-mutans-Bakterien aus
  • Hemmt Säurebildung, Zahnstein und Zahnbelag im Mund
  • Wirkt sich positiv auf die Zahnfleischgesundheit aus
  • Erleichtert die Calcium-Aufnahme im Darm, da Xylitol im Darm leicht resorbierbare Komplexe mit Calcium bildet (vorbeugend gegen Osteoporose)
  • Hat pur einen leicht kühlenden Effekt im Mund (ähnlich wie Eisbonbons, aber nicht unbedingt so stark)
  • Regt die Produktion von Speichel an (ermöglicht Remineralisierung von Zahnschmelz)
  • Erhöht den pH-Wert im Mund
  • Verhindert Bildung von Plaque
  • Schmelzpunkt 94 °C (bei Zucker ist es 186 °C)
  • Hemmt Entwicklung von Ohrentzündungen
  • Regt die Verdauung an
  • Regt Aktivität der weißen Blutkörperchen an (Stärkung des Immunsystems)
  • Hitzestabil, also zum Backen und Kochen geeignet. Rezepte lassen sich auch wegen des gleichen Verhältnisses von Volumen und Süßkraft 1:1 umsetzen.

  • Teurer als normaler Zucker, weil die Herstellung aufwendig ist und der Stoff noch nicht in großem Maßstab vermarktet wurde.
  • In Internet-Läden erhältlich, aber im Supermarkt meistens nicht.
  • Kann bei der ersten Einnahme unter Umständen ab einer gewissen Menge zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen
  • Ist nicht für Personen mit Fructose-Intoleranz geeignet. Bei Fruktosemalabsorption kann es zu Unverträglichkeiten führen.
  • Ist für viele Tiere nicht geeignet, da diese durch eine starke Insulinausschüttung extremen Blutzuckermangel bekommen können (u.U. tödlich). Ihr Stoffwechsel ist im Gegensatz zu einem menschlichen nicht in der Lage, Xylitol abzubauen. Betroffen sind davon u.a. Hunde, Kaninchen, Ziegen, Rinder. Katzen jedoch sollen es angeblich vertragen.
  • Ist für Kleinkinder und Kinder geeignet, aber nicht für Säuglinge und Babys.
  • Kann evtl. bei Diabetikern nach jahrelangem Gebrauch zur Unverträglichkeit im Darm führen
  • Ist nicht für Hefeteig geeignet
  • Eignet sich schlecht zum Karamellisieren, da es erst ab 200 °C karamellisiert (oberhalb des Schmelzpunktes). Zucker hingegen karamellisiert schon ab 140 °C (unterhalb des Schmelzpunktes).


Quellen:
Natur & Heilen 12/2013
http://de.wikipedia.org/wiki/Xylitol
http://fddb.info
http://www.tagesspiegel.de/wissen/zucker…et/7528450.html

Samstag, 24. Mai 2014

Schulsystem - immer mehr, immer schneller lernen

Hier ein Brief über Schulzeitverkürzung und damit verbundene Probleme:
"Warum müssen Fünftklässler sonntags büffeln statt Freunde zu treffen? Weshalb dieser Unsinn? Henning Sußebach versucht, es seiner Tochter in einem Brief zu erklären."

http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8

Samstag, 17. Mai 2014

Europäische Gene aus der Zeit vor der Landwirtschaft

In Nordspanien, in einer Höhle bei Léon im kantabrischen Gebirge, hat man im Jahr 2006 7000 Jahre alte Knochen gefunden. Nun hat man eine Genanalyse durchgeführt. Diese ergab, dass es sich um einen Menschen mit blauen Augen und dunkler Haut handelte. Die Gruppe, mit der er verwandt ist, war in ganz Europa bis zum Baikalsee in Russland verbreitet. Entsprechende Funde von kulturellen Gegenständen stützen diese Theorie. Der Genpool des Menschen könnte heute noch in Nordeuropäern überlebt haben.

Es wird nun angenommen, dass einige Europäer zu dieser Zeit noch nicht überall hellhäutig waren und dass die Mutation, die zur Aufhellung der Augen führte, schon vor der Entwicklung einer hellen Hautfarbe stattgefunden hat.

Durch die Analyse hat man nun das erste vollständige Genom eines Europäers aus der Zeit vor der Einführung der Landwirtschaft in der Hand. Es handelt sich also um reine Jäger. Sie haben weder Milch noch Feldfrüchte vertragen, waren also lactoseintolerant und konnten Stärke nicht verdauen, wie die Genanalyse ergab. Erst durch Einführung der Landwirtschaft entstanden die Anpassungen an die neue Nahrung, wodurch Getreide- und Milchprodukte verdaubar wurden. Das wurde natürlich dann zu einem großen evolutionären Vorteil, weil auch in harten Zeiten mehr Nahrung zur Verfügung stand und man sich vielseitiger ernähren konnte.

http://www.welt.de/wissenschaft/evolutio…laue-Augen.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc…n-a-945594.html
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17133-2014-01-27.html

Samstag, 10. Mai 2014

Die Deutsche Welle auf dem Weg zur Ebbe

Die Deutsche Welle ist der offizielle staatliche Auslandsrundfunk Deutschlands. Man konnte sie über Mittel- und Kurzwellenempfänger in vielen Ländern der Welt empfangen. Im Jahre 2011 wurde jedoch die Ausstrahlung über Radio eingestellt. Das Angebot beschränkt sich seitdem auf das Internet und Fernsehsendungen. Das ist bedauerlich, denn es gibt immer noch viele Leute, die sehr gerne Radio hören. Manche haben auch gar keinen Zugang zu moderneren Medien. Und wenn ich mir vorstelle, auf einer Expedition im tiefsten Busch zu sein, wäre es sicher angenehm, dort mit einem Weltempfänger heimische Klänge vernehmen zu können. Das mit den heimischen Klängen scheint aber auch bald ein Ende zu haben. Der Sender stellt jetzt sein zentrales Angebot auf Englisch um! [1] Der Kundenservice begründet diesen Schritt damit, dass sie konkurrenzfähig bei der Zielgruppe bleiben wollen, die aus globalen Entscheidern und Teilnehmern der politischen Meinungsbildung bestehe. Und diese Personen sprächen nun mal untereinander Englisch. Was noch deutsch bleibt, sind die Deutsch-Kurse und einige Dokumentationen, die von ARD und ZDF übernommen werden.

Es ist schade um einen der letzten verbliebenen seriösen Informationssender.



[1] „Deutsche“ Welle: „Englisch wird zentrales Angebot“, Deutsche Sprachwelt, Nr. 55 (2014), S. 2

Samstag, 3. Mai 2014

Einmal Mars ohne Rückfahrkarte

Der niederländische Unternehmer Bas Lansdorp will mit der Stiftung "Mars One" ab 2024 vierzig Menschen auf den Mars schießen, die dort eine Kolonie gründen sollen. Rückfahrt gibt es keine, weil das zu teuer wäre. Aus diesem Projekt soll eine Reality Show à la Big Brother werden. Über 200 000 Leute haben sich freiwillig für diesen Irrsinn gemeldet.

Falls die Menschen dort tatsächlich ankommen und eine Basis errichten, darf man gespannt sein, wie lange sie dort durchhalten. Vermutlich werden auch später noch Versorgungsschiffe hochgeschickt. Aber die psychische Belastung, ein Leben lang in einer Marsstation eingesperrt zu sein, dürfte enorm sein.

Samstag, 26. April 2014

Die grausamen dänischen Delfinjäger

Vorab eine kleine Warnung: Achtung, das ist kein Thema für sensible Gemüter.

In letzter Zeit tauchen vermehrt Texte im Internet auf, in denen den Dänen unterstellt wird, "Calderon-Delfine" auf blutrünstige Weise zu erlegen. Die Welle dieser Briefe begann wohl etwa im Jahr 2008 oder 2009. Seitdem tauchen sie auf verschiedenen Webseiten mit teilweise unterschiedlichen Formulierungen auf. Das Verschicken von Links zu Texten dieser Art ist in den Kontaktnetzwerken im Internet recht beliebt, obwohl es nicht sonderlich gut geeignet ist, seriöse Anliegen durchzusetzen. Die Emotionen der Leser sollen mit besonders dramatischen Bildern angeregt werden.

Nun aber zu den Tatsachen: Die kritisierten Leute sind keine Dänen. Es sind Färinger. Die Färöer-Inseln gehören zwar zur Dänischen Krone, sind aber ein gutes Stück weit weg von Dänemark und werden autonom verwaltet. Die Einwohner sprechen auch nicht primär Dänisch, sondern Färingisch, was näher mit Isländisch und Norwegisch verwandt ist.

Die Tiere, die gejagt werden, sind Grindwale und werden auch Pilotwale genannt. Dabei handelt es sich zwar wirklich um eine Delfinart, aber der Name Calderon-Delfin ist vermutlich frei erfunden. Die Suche nach diesen Calderons in einer Suchmaschine bringt nämlich hauptsächlich die besagten Anklageschriften hervor.

Die spezielle Jagd auf Grindwale nennt sich bei den Bewohnern der Inseln Grindadráp. Sie wird traditionell seit der Wikingerzeit praktiziert. Ohne sie wären mit Sicherheit in der Vergangenheit viele Färinger dem Hungertod anheimgefallen. Mit einem Initiationsritual für Jugendliche, wie es in diesen Briefen behauptet wird, hat die Jagd nichts zu tun.

Dass die Jagdmethoden besonders grausam wären, ist ebenfalls nicht zutreffend. Behauptet wird, dass die Tiere unter Qualen langsam verbluten. In Wahrheit wird aber ein spezielles Grindwalmesser verwendet, um unnötige Qualen zu vermeiden. Damit wird die Hauptblutzufuhr zum Gehirn und das zentrale Nervensystem durchschnitten. Daraufhin verliert das Tier innert kürzester Zeit das Bewusstsein. Im Vergleich mit den Methoden der Fleischindustrie oder der übrigen Fischerei kann man das wohl kaum als besonders inhuman bezeichnen.
Die Bilder wirken besonders dramatisch dadurch, dass sich das Blut durch die Strömung im Wasser verteilt und die nähere Umgebung rot färbt. An Land würde man nur einen kleinen Flecken sehen, was weitaus weniger medienwirksam wäre.

Weiter wird behauptet, dass die Tiere vom Aussterben bedroht seien. Auch das ist nicht zutreffend. In Wirklichkeit kommen sie im Nordatlantik häufig vor.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Briefe von einem Staat ausgehen, der aktiv Walfang betreibt und die Aufmerksamkeit von sich ablenken will.

Man kann natürlich grundsätzlich gegen Jagd, Fischfang und Fleischkonsum sein. Das ist ein Thema für sich. Aber wenn man das alles kritisieren möchte, dann sollte man es auf seriöse Weise und vor allem im richtigen Verhältnis tun. Kettenbrief-Aktionen mit derartigen Inhalten sind keine sinnvolle Beschäftigung. Sie führen Mitmenschen in die Irre, schockieren unnötigerweise und schädigen nur die eigene Glaubwürdigkeit.



Hoax-Info - Kettenbrief: Schande über Dänemark: http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/daenemark.shtml
http://www.mimikama.at/allgemein/aufklru…en-farr-inseln/
http://www.whaling.fo/Files/Billeder/wha…T_WORD_2003.doc
http://forum.faroe-islands.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1324

Kettenbriefe: http://news-hound.org/please-keep-this-g…ound-the-world/
http://snopes.com/photos/hunting/dolphinhunt.asp

Mittwoch, 23. April 2014

Max Planck

Anlässlich des heutigen Geburtstages von Max Planck:
„Für die Religion steht Gott am Anfang, für die Naturwissenschaft am Ende allen Denkens.“ (Max Planck) 
 

Sonntag, 20. April 2014

Ostern

Frohe Ostern!

„Die Auferstehung Christi“ von Paolo Veronese (1528 - 1588)



„Den Sieger über Tod und Sünde zeigt Paolo Veroneses in "Die Auferstehung Christi". Geblendet fallen die Wächter zu Boden. Der segnende Christus hat den Blick gen Himmel gerichtet, wo er zur Rechten Gottes thronen wird.“
http://abcphil.phil-splitter.com/html/auferstehung.html

Samstag, 19. April 2014

Genmais

Gentechnik hat einen schlechten Ruf. Vor allem weil man nicht so genau weiß, welche Folgen sie haben wird. Pflanzen werden genetisch manipuliert, um resistenter gegen Schädlinge, Krankheiten und Witterungseinflüsse zu werden. Zusätzlich sollen sie noch mehr Ertrag bringen. Wenn das alles ohne unerwünschte Nebenwirkungen funktionieren würde, wäre es ein großer Fortschritt und könnte dabei helfen, das Welthungerproblem zu lösen. Vielleicht ist es ja irgendwann mal so weit, dass man sich mit einem kleinen Garten schon vollkommen selbst versorgen kann, wenn man neuartiges Saatgut verwendet.

Derzeit hat die Forschung aber noch mit Problemen zu kämpfen. Der Genmais 1507 von der Firma Dupont Pioneer produziert durch die genetische Veränderung einen Stoff, der ihn gegen bestimmte Schädlinge und das Herbizid Phosphinothricin resistent machen soll. In Puerto Rico wurden jedoch mittlerweile bestimmte Schädlinge gegen die Genmanipulation resistent und konnten so die Maisernte stark schädigen, weil aufgrund der Versprechungen keine Insektizide verwendet wurden. Ein weiteres Problem ist die Abhängigkeit der Bauern von den Gentechnik-Konzernen. Ursprüngliche Pflanzensorten verschwinden nach und nach, wenn sie keiner mehr anbaut und überleben höchstens noch bei einzelnen Bio-Bauern, in Laboratorien oder im Svalbard Global Seed Vault, dem Saatgut-Tresor auf Spitzbergen.

Samstag, 12. April 2014

Upspeak

Uptalk oder Upspeak ist eine Sprechweise, bei der die Stimme am Ende von Sätzen nach oben geht, auch wenn es sich nicht um Fragesätze handelt. In bestimmten Gebieten der Vereinigten Staaten ist dieses Verhalten speziell unter Mädchen Usus geworden. Normalerweise verbindet man mit einer derartigen Intonation eine gewisse Unsicherheit oder Hilfsbedürftigkeit des Sprechers. Tatsächlich wird sie dazu verwendet, um genau diesen Anschein zu erwecken, auch wenn er nicht der Realität entspricht. Vielleicht ist das eine Möglichkeit, den Beschützerinstinkt anzusprechen. Ansonsten ist aber aus rhetorischer Sicht davon abzuraten.


 



Samstag, 5. April 2014

Humesches Gesetz: Die Sein-Sollen-Dichotomie

Humes Gesetz besagt, dass man vom Sein (engl. is) nicht auf Sollen (ought) schließen kann. Aus Deskription kann man keine Präskription oder Normen ableiten. Das Wort "ought" ist im Sinne einer moralischen Verpflichtung zu verstehen.

Solche Fehler werden in moralischen Diskussionen häufig begangen. Es wird versucht, aus deskriptiven (beschreibenden) Aussagen eine vorschreibende Wertung, bzw. moralische Vorschrift zu erschaffen. Das funktioniert aber nicht ohne eine wertende Prämisse. Man kann zum Beispiel nicht logisch sagen:

"Wenn du zu dünn angezogen bist, erkältest du dich, also sollst du dir einen Anorak anziehen."
(Blau = Sein, Rot = Sollen)

Es ist immer die wertende Prämisse notwendig. Man muss zum Beispiel voraussetzen, dass die Person sich nicht erkälten will, weil sie es gut (Wertung) findet, gesund zu bleiben. Sie will nicht krank werden.

In den Naturwissenschaften wird nur deskriptiv gearbeitet. Die messbare Welt (Sein) wird erforscht und es wird beschrieben, wie sie funktioniert. Wie man damit umgehen soll, gehört nicht in deren Zuständigkeitsbereich. Das ist der Grund, warum man aus Naturwissenschaften keine Ethik und Moral oder Verpflichtungen (Sollen) ziehen kann. Die Wissenschaft kann niemandem Ratschläge geben, wie man seine Mitmenschen zu behandeln hat, oder welche Ziele erstrebenswert sind. Das ist auch einer der Gründe, warum der Religionsunterricht an Schulen wichtig ist. (Das Fach Ethik ist nur die Sparversion.)

Samstag, 29. März 2014

Kreatin

Kreatin ist ein Stoff, der in geringen Mengen vom menschlichen Körper selbst produziert wird. Es kommt hauptsächlich in frischem Fleisch und Fisch vor. Wer sich vegetarisch ernährt, ist vermutlich unterversorgt. Eine externe Zufuhr durch Nahrung oder Supplemente ist unter Umständen aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll.

In vielen Sportarten wird Kreatin schon seit langem zur Leistungssteigerung verwendet und sogar zur Verletzungsvorbeugung empfohlen. Das gilt hauptsächlich für Athleten, die hohe Kraftleistungen im geringen Wiederholungsbereich oder im Maximalkraftbereich erbringen. Zum Beispiel Gewichtheber oder Sprinter, also grundsätzlich alle Sportler, die ihre Muskeln in relativ kurzer Zeit hohen Belastungen aussetzen. In Ausdauer-Sportarten wird weniger darauf zurückgegriffen. Unter anderem deshalb, weil eine erhöhte Kreatin-Zufuhr schon nach etwa einer Woche zu einer Steigerung des Körpergewichts um 1 - 5 kg führen kann. Das bedeutet für Marathonläufer die sichere Niederlage. Nebenwirkungen sind bei einer normalen Dosis selbst nach monatelanger Dauersupplementierung selten vorhanden. Anfangs kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen, aber das hängt auch damit zusammen, was man sonst noch so zu sich nimmt. Dabei ist eine erhöhte Wasserzufuhr wichtig, da Kreatin zu intrazellulären Wassereinlagerungen (Retention) führt.

Kreatin bewirkt eine bessere Energiebereitstellung in der Muskulatur und eine verringerte Übersäuerung bei Kraftanstrengungen. Der Muskel ermüdet also später. Dadurch lässt sich härter trainieren und man erzielt schnellere Trainingsfortschritte. Bei Versuchen mit Vegetariern hat sich gezeigt, dass sich auch ihre geistige Leistungsfähigkeit verbessert hat, nachdem sie zusätzlich Kreatin supplementierten. Und zwar in höherem Maße, als es bei Fleischessern der Fall war. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass bei Vegetariern häufig ein Kreatinmangel vorliegt.

Eine gute Artikelserie, die die Wirkungen von Kreatin in aller Ausführlichkeit analysiert: http://www.team-andro.com/kreatin-superfeature-teil1.html


Montag, 24. März 2014

Isolierte Völker ohne Kontakt zur Zivilisation

Nur noch wenige Stämme und Völker sind wirklich unberührt von jeglichem Kontakt zur westlichen Zivilisation und modernen Technik, die die ganze Welt überflutet haben. Wenn es zu einem Kontakt kommt, reagieren sie oft mit Angst, Abwehr, Flucht vor dem Unbekannten, oder sogar Waffengewalt.

Der Gedanke, dass ein Stamm völlig abgeschottet von der globalisierten Welt die eigene Kultur und Tradition bis in die heutige Zeit erhalten hat, ist faszinierend. Ein Kontakt mit der Zivilisation birgt für die Eingeborenen erhebliche Gefahren. Die Entdeckten bekommen dann nämlich meistens Probleme, die von den Entdeckern ausgehen. Der ganze Stamm kann durch eine für uns harmlose Krankheit ausgerottet werden, da das Immunsystem der Stammesangehörigen nicht vorbereitet ist. Kriminelle könnten sie in unlautere Geschäfte verwickeln. Die Verlockungen des modernen Lebens könnten ihre Kultur und Familienstrukturen innert kürzester Zeit vernichten. Viele dieser Stämme wollen auch aufgrund anderer schlechter Erfahrungen keinen Kontakt. Und das wird von Behörden wie der FUNAI (Brasilien), die die Selbstbestimmung der Völker im Sinn haben, akzeptiert und gefördert. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass keine Expeditionen in Gebiete gestattet werden, die von isolierten Völkern bewohnt werden.

Die andere Seite der Medaille ist, dass die Lebensbedingungen dieser Stämme aus unserer Sicht oft sehr ungünstig sind. Was die Eingeborenen nämlich vermutlich nicht wissen: Wir könnten ihnen gegen viele Krankheiten und Übel helfen und ihre Lebensspanne wahrscheinlich drastisch verlängern. Stattdessen wird die selbstbestimmte Isolation aufrechterhalten.

Die Frage scheint also zu sein: Wollen wir ihnen, eventuell sogar gegen ihren Willen, helfen und dabei ihre uralte Kultur zerstören, wie es schon so häufig geschehen ist? Oder sollen sie weiterhin isoliert in den Wäldern leben dürfen, mit allen damit verbundenen Nachteilen, aber auch mit ihren Traditionen und Sitten? Es ist zu befürchten, dass sich diese Frage von alleine erledigen wird, da die Zivilisation immer weiter in alle Ecken der Erde vordringt und eine Abschottung unmöglich macht. Eingeborenenschutzorganisationen haben es schwer.


Die im Video dargestellten Ergeignisse zeigen möglicherweise keinen richtigen Erstkontakt. Vielleicht ist manches darin auch von Jean-Pierre Dutilleux gestellt oder vorbereitet worden, aber so ähnlich könnte es sich tatsächlich zutragen. Auf den Laien wirkt es zumindest recht authentisch.

 
http://www.spiegel.de/fotostrecke/brasil…ecke-64140.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Isolierte_V%C3%B6lker
http://www.survivalinternational.de/ueber/funai-brasilien
http://www.sueddeutsche.de/wissen/unkont…-welt-1.1276405
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc…d-a-829406.html

Samstag, 22. März 2014

Gene sind entscheidend

Lange war es politisch korrekt, die Handlungsweisen der Menschen alleine durch soziale Umstände zu erklären. Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass Genetik doch eine größere Rolle spielt, als bisher gedacht.
"Es zeigt sich sehr deutlich, dass eineiige Zwillinge in ihren Persönlichkeitsmerkmalen und in ihrem Verhalten deutlich ähnlicher sind, als zweieiige Zwillinge, sodass wir sicher sein können, dass genetische Einflüsse für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig sind. Interessanterweise scheint es über die Lebensentwicklung hinweg zu sein. Also wenn wir älter werden, dass Gene an Einfluss eher gewinnen, als dass sie unwichtiger werden."

"Gene haben einen größeren Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit, als die Umwelt."
W wie Wissen - Zwillingsforschung

Mittwoch, 19. März 2014

Volksentscheide und die direkte Demokratie

Das Thema Volksentscheide war kürzlich bei der Entscheidung der Schweizer für eine Zuwanderungsbeschränkung aktuell. Auch auf der Krim wird von Russland eine Voksabstimmung über die russische Annexion vorbereitet.

Volksentscheide erscheinen als Mittel, den wahren Willen des Volkes politisch durchzusetzen. Warum basiert unsere Demokratie dann nicht auf ihnen? Weil die Mächtigen das Volk unterdrücken wollen? Ist die Sache so einfach?

Die Gründer der Bundesrepublik Deutschland hatten die Möglichkeit, eine direkte Demokratie als Herrschaftsform zu etablieren. Sie haben sich aufgrund schlechter Erfahrungen (Beispiel Weimarer Republik) bewusst dagegen entschieden. In einer direkten Demokratie werden die Entscheidungen über Volksentscheide getroffen. Das sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre das die demokratischste aller Möglichkeiten. Es hat jedoch schwerwiegende Nachteile.

Volksentscheide brauchen viel Zeit. Ein Staat, der darauf basiert, ist schwerfällig und braucht zu lange, um Entscheidungen zu treffen. Häufig muss so schnell gehandelt werden, dass das einfach nicht mehr möglich ist. Je größer das Land, je mehr Einwohner es hat, desto teurer und schwieriger wird es.

Ein weiteres Argument gegen Volksentscheide ist, dass es dadurch antidemokratischen Gruppen oder Diktatoren ermöglicht wird, an die Macht zu kommen. Die direkte Demokratie ist also nicht wehrhaft. Dazu ein Zitat:

"Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freikarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren."
("Völkischer Beobachter" vom 30. April 1928, Joseph Goebbels)

Ein Volksentscheid ist direkt von der aktuellen Stimmung in der Bevölkerung abhängig. Das ist eine große Gefahr, weil die Entscheidungen dadurch von aktuellen Medienberichten beeinflusst werden. Wenn jedoch gewählte Vertreter die Entscheidungen treffen, kann sichergestellt werden, dass dies unter sorgfältiger Abwägung und Beteiligung von Fachleuten und Experten geschieht.

Direkte Demokratie und Volksentscheide können in manchen Fällen sinnvoll sein. Die Schwerfälligkeit der direkten Demokratie ließe sich möglicherweise durch EDV-Lösungen reduzieren. Häufig geht es in der Politik aber um Entscheidungen, die viel Fachwissen erfordern, das der Mehrheit der Wähler abgeht. In diesen Fällen erscheint es wenig ratsam, Menschen bedeutende Entscheidungen treffen zu lassen, deren Auswirkungen sie noch gar nicht überblicken.

Dienstag, 18. März 2014

Aspartam ist wahrscheinlich sicher

Aspartam ist ein Süßstoff, der im Verhältnis zur sehr starken Süßkraft kaum Kalorien hat. Auch der Blutzuckerspiegel und die Insulinwerte werden nicht beeinträchtigt. Es hat einen schlechten Ruf, weil im Verlaufe der Zeit immer wieder Verdächtigungen geäußert wurden, es könne Krebs und viele andere Gebrechen verursachen, oder sogar - entgegen der Versprechungen - dick machen.

Warum verwenden dann so viele Firmen immer noch Aspartam als Süßungsmittel? Ein halbwegs intelligenter Lebensmittelproduzent kann sich doch ausrechnen, was passiert, wenn irgendwann mal rauskommt, dass er Gift in seine Produkte gemischt hat. Auch wenn er vielleicht durch eine fragliche Ersparnis kurzfristig mehr Gewinn machen sollte, wird er langfristig ruiniert sein, wenn das an die Öffentlichkeit gerät. Keine gute Strategie.

Der Grund dafür, dass man den Stoff immer noch verwendet, ist: Aspartam gilt offiziell als sicher. Das wurde durch wissenschaftliche Analysen und Studien in den letzten Jahren hinreichend belegt.
Wer aber den Staat und die Wirtschaft grundsätzlich für böse hält, wird sich durch Wissenschaft nicht irritieren lassen. Auf einschlägigen Verschwörungs-Websites finden sich immer noch diverse Behauptungen, die jedoch bereits untersucht und für haltlos befunden wurden.

"Von Verbrauchern wurden wiederholt Fragen nach potentiellen unerwünschten Wirkungen bzw. Nebenwirkungen zum Beispiel bei Verwendung des Süßstoffs Aspartam gestellt. Dabei wurden die im Stoffwechsel aus Aspartam entstehenden Stoffe Asparaginsäure, Phenylalanin und Methanol mit unerwünschten Wirkungen wie Kopfschmerzen, Allergien, neuroendokrinen Veränderungen, Epilepsie oder Hirntumoren in einen mutmaßlichen Zusammenhang gebracht. Nach eingehender Überprüfung durch den SCF und andere Expertengremien konnten die vermuteten Zusammenhänge nicht bestätigt werden (Opinion of the Scientific Committee on Food: Update on the Safety of Aspartame, expressed on 4 December 2002)."
http://www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung_von_suessstoffen.pdf

"Das am 3. Mai 2006 von der EFSA angenommene wissenschaftliche Gutachten kommt zu dem Schluss, dass auf der Grundlage der vorgelegten Daten weder ein Grund besteht für eine erneute Überprüfung des früheren wissenschaftlichen Gutachtens zur Sicherheit von Aspartam noch zur Neufestlegung der vom SCF festgelegten ADI."
http://www.europarl.europa.eu/sides/getA…940&language=DE

"Diese angeblich ausgelöste cephalische Insulinsekretion wurde nur vermutet und nicht wissenschaftlich belegt. Unterdessen konnte mehrfach von führenden Medizinern und Ernährungsexperten, wie z. B. von Härtel und Steiniger wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Süßstoffe keinerlei Einfluss auf die Regulationsmechanismen von Insulinausschüttung, Hunger oder Appetit haben. Der Insulin- und der Blutzuckerspiegel, verändern sich nach dem Verzehr von Süßstoffen nicht – weder sofort nach dem Essen noch während des Verdauungsprozesses."
http://www.suessstoff-verband.de/fileadm…dSaettigung.pdf

"Mit Bezug auf Blundell/Hill wurde die Hypothese aufgestellt, dass Süßstoffe ebenso wie Zucker eine verstärkte Ausschüttung von Insulin kurz nach ihrer Aufnahme bewirkten (cephalische Insulinreaktion), obwohl diese im Gegensatz zu Zucker und Kohlenhydraten dem Körper keine Glucose zuführen. Kurze Zeit später komme es dann zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels, was die Hungergefühle erkläre. In mehreren Versuchen wurde jedoch dieser Effekt nicht bestätigt, allerdings zeigt eine Studie aus dem Jahr 1998, dass verschiedene Süßstoffe mit einer bitteren Geschmackskomponente (Natriumsaccharin, Natriumcyclamat, Steviosid und Acesulfam-K), nicht jedoch Aspartam, an isolierten Ratten-Pankreas-Inselzellen die Insulinausschüttung statistisch signifikant steigern."
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BC%C3%…gernden_Wirkung

"Immer wieder werden Gesundheitsrisiken oder sogar eine krebsfördernde Wirkung von zugelassenen Süßstoffen diskutiert. Vor einigen Jahren war das auch bei Aspartam der Fall: Obwohl die Substanz schon längere Zeit als Süßstoff zugelassen war, kam in Studien an schwangeren Frauen sowie im Tierversuch der Verdacht auf, sie könne das Krebsrisiko steigern. Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA bewertete Aspartam daher neu. Einen Beleg für eine krebssteigernde Wirkung fanden die EFSA-Experten dabei nicht. Bei einer erneuten Prüfung 2013 kamen die Gutachter zu dem Schluss, dass Aspartam so, wie es derzeit in der EU verwendet wird, unbedenklich ist.
Alle bisher zugelassenen Süßstoffe gelten somit auch weiterhin als gesundheitlich unbedenklich und dürfen bei der Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden."
http://www.krebsinformationsdienst.de/vo…usatzstoffe.php

"Aspartam ist nach gründlichen Sicherheitsbewertungen in vielen Ländern weltweit seit fast 30 Jahren zur Verwendung in Lebensmitteln sowie als Tafelsüßstoff zugelassen. Die erste in Europa durchgeführte Sicherheitsbewertung von Aspartam wurde 1984 vom Wissenschaftlichen Ausschuss für Lebensmittel (SCF)[*] veröffentlicht. Daran anschließende, ergänzende Bewertungen des SCF erfolgten in den Jahren 1988, 1997 und 2002. 1984 legte der SCF eine zulässige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake – ADI) von 40 mg/kg Körpergewicht für Aspartam fest. Der ADI-Wert ist die auf der Basis des Körpergewichts geschätzte Menge eines Lebensmittelzusatzes, die ohne nennenswertes Gesundheitsrisiko ein Leben lang täglich aufgenommen werden kann.

Das EFSA-Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe und Lebensmitteln zugesetzte Nährstoffquellen (ANS-Gremium) hat eine vollständige Neubewertung der Sicherheit von Aspartam durchgeführt und gelangte zu dem Schluss, dass Aspartam in den derzeitigen Expositionsmengen unbedenklich ist. Das Gremium ist der Auffassung, dass der vom SCF festgelegte ADI-Wert für Aspartam für die allgemeine Bevölkerung (einschließlich Säuglingen, Kindern und Schwangeren) unbedenklich ist und die Exposition der Verbraucher gegenüber Aspartam unterhalb dieses ADI-Werts liegt. Dies gilt nicht für Personen, die an PKU leiden"
http://www.efsa.europa.eu/de/faqs/faqaspartame.htm

"FDA has completed its review concerning the long-term carcinogenicity study of aspartame entitled, "Long-Term Carcinogenicity Bioassays to Evaluate the Potential Biological Effects, in Particular Carcinogenic, of Aspartame Administered in Feed to Sprague-Dawley Rats," conducted by the European Ramazzini Foundation (ERF), located in Bologna, Italy. FDA reviewed the study data made available to them by ERF and finds that it does not support ERF's conclusion that aspartame is a carcinogen. Additionally, these data do not provide evidence to alter FDA's conclusion that the use of aspartame is safe."
http://www.fda.gov/food/ingredientspacka…s/ucm208580.htm

"Neuerdings kursieren haltlose Anschuldigungen über Aspartam durchs Web. Aspartam wird beschuldigt, Auslöser für verschiedenste Krankheiten von Multipler Sklerose bis Alzheimer zu sein. Da EUFIC sich einer sachlichen, auf wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Information verschrieben hat, ist es wohl an der Zeit, beim Thema Aspartam Dichtung und Wahrheit voneinander zu trennen.
[...]
Es gibt Personen mit einer sehr seltenen Erbkrankheit, der sogenannten Phenylketonurie, bei denen die Aminosäure Phenylalanin eine kritische Rolle spielt und die deshalb auf Aspartam verzichten müssen, da der Suessstoff diese Aminosäure enthält.
[...]
Eine Kampagne, über das Internet verbreitet, versuchte ohne jede wissenschaftliche Begründung eine Verbindung zwischen Aspartam und Multipler Sklerose herzustellen. Viele Gesundheitsorganisationen haben entsprechend ablehnend auf diese Kampagne reagiert. Dr. David Squillacote, medizinischer Beratungsleiter der Multiple-Sklerose-Stiftung stellte klar, daß keine wissenschaftlichen Hinweise bestehen, daß Aspartam in irgendeiner Weise Multiple Sklerose auslösen, fördern oder die Situation von MS-Patienten verschlechtern könnte."
http://www.eufic.org/article/de/artid/aspartam/

"Die FDA wertete eine große Anzahl toxikologischer und klinischer Studien zu Aspartam aus und erklärte 1981 den Gebrauch für sicher, sofern eine Tagesdosis von 50 mg/kg Körpergewicht/Tag nicht überschritten wird. Der EU-Grenzwert wurde auf 40 mg/kg Körpergewicht/Tag festgesetzt. Praktisch bedeuten 40 mg/kg Körpergewicht für einen 70 kg schweren Menschen etwa 266 Süßstofftabletten, oder 26,6 Liter Cola light, die an einem Tag eingenommen werden müssten.
[...] Im April 2006 veröffentlichte das US National Cancer Institute eine aktuelle Studie mit dem Ergebnis: „es gibt keinen Beweis für eine krebserzeugende Wirkung des Aspartams“.
[...]
Es existieren viele wissenschaftliche Quellen, die Gesundheitsgefahren von Aspartam aufzeigen oder widerlegen. Ein Faktum ist, dass im Wissenschaftsbetrieb allgemein viele Studien von der Industrie, die Aspartam oder auch Zucker herstellt, (ko-)finanziert werden und daher möglicherweise von verschiedenen ökonomischen Interessen beeinflusst sind. "
http://www.chemie.de/lexikon/Aspartam.html#_ref-4/

"Aspartam und seine Abbauprodukte sind für den menschlichen Verzehr in den derzeitigen Expositionsmengen sicher, so die Schlussfolgerung der EFSA in ihrer ersten vollständigen Risikobewertung des Süßungsmittels. Zur Durchführung dieser Risikobewertung nahm die EFSA eine gründliche Auswertung sämtlicher vorliegender wissenschaftlicher Forschungsergebnisse zu Aspartam und dessen Abbauprodukten vor, einschließlich Studien an Tieren und Menschen."
http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/131210.htm

"Es gibt keinerlei ernstzunehmende medizinische Studien, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Aspartam-haltigen Lebensmitteln und Krankheiten wie Krebs oder Multipler Sklerose nachweisen konnten. Gemessen daran ist es geradezu erschreckend, wieviel Unsinn darüber im Internet verbreitet wird. Aber natürlich sind alle Studien, die keine solchen Zusammenhänge gefunden haben, von der Lebensmittelindustrie gekauft - ebenso wie Universitäten, Zulassungsbehörden, Gesundheitsorganisationen usw. ... ;-)"
http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/aspartam.shtml

Trotzdem sollte man grundsätzlich immer vorsichtig bleiben. Etwas Zucker ist auch nicht ungesund und kann in Verbindung mit Sport sogar sinnvoll sein. Häufig jedoch wird zu viel Zucker aufgenommen und es findet zu wenig Sport statt. Die gesundheitsschädigenden Auswirkungen davon sind hinlänglich bekannt. Einen Teil der Zuckeraufnahme durch Aspartam zu ersetzen, ist nach aktuellem Stand der Forschung also für gesunde Menschen vollkommen unbedenklich und kann sich langfristig positiv auf die Gesundheit auswirken, wenn dadurch eine Aufnahme von zu viel Zucker verhindert wird.