Samstag, 14. Juni 2014

Der Kampf gegen den Tabak

Tabakkonsum ist seit ein paar Jahren in unserer Medienlandschaft überwiegend verpönt. Mittlerweile weiß auch so gut wie jeder, dass Rauchen dem Menschen schweren Schaden zufügen kann. Aufklärung in dieser Hinsicht ist natürlich wichtig. Seit einiger Zeit wird die Werbung für Tabakprodukte stark eingeschränkt und ist nur noch selten erlaubt. Kürzlich wurde sogar Marlboros Werbekampagne "Don't be a maybe" gerichtlich verboten. Gerade dadurch landete diese Kampagne allerdings in allen möglichen Medien und dürfte für Marlboro sogar ein Gewinn sein. Die Begründung liest sich allerdings sehr seltsam:

"Das Landratsamt München hat dem Zigarettenkonzern Phillip Morris seine aktuelle bundesweite Marlboro-Werbung verboten. Sie sei besonders geeignet, Jugendliche oder Heranwachsende zum Rauchen zu veranlassen, erklärte die Behörde. Die schon seit 2011 laufende "Maybe"-Kampagne von Marlboro mit "jugendlich bzw. heranwachsend aussehenden Personen in alterstypischen Situationen" und der Aussagen "Don't be a maybe - be Marlboro!" spreche Jugendliche und Heranwachsende als Zielgruppe an. Sie suggeriere, die Zigarette mache aus einem Zauderer (Maybe) in einen Macher (Be)."

Da fragt man sich doch, ob das Gericht auch jeden beliebigen anderen guten Werbespruch verurteilt hätte. Die Begründung, dass die Werbung besonders Jugendliche anspricht, könnte man überall verwenden. Es klingt so, als dürfen Zigarettenmarken jetzt überhaupt keine effiziente Werbung mehr machen. Dann wäre ein generelles Rauchverbot doch ehrlicher, denn dieser Gedanke steckt ja vermutlich dahinter.
Selbst Schokozigaretten sollten mal - allerdings durch einen Zufall - verboten werden. Außerdem wurde geplant, Mentholzigaretten zu verbieten, weil diese das Rauchen besonders angenehm machen. Die abschreckenden Sprüche auf den Zigarettenpackungen werden wohl demnächst auch noch durch ekelerregende Bilder ergänzt. Alles in allem gibt sich der Staat offenbar Mühe, das Rauchen zu vernichten, ohne es wie bei der Prohibition offiziell zu verbieten.

Die Idee dahinter, für die Gesundheit der Bürger zu sorgen, mag ja eine positive sein. Aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob es Aufgabe des Staates ist, die Leute vor sich selbst zu schützen, indem er sie bevormundet. Das könnte nämlich der erste Schritt zu einer Gesellschaft sein, in der man kriminell ist, wenn man zu wenig Sport treibt.