Samstag, 7. Juni 2014

Xylitol / Birkenzucker / E 967

Xylitol ist ein Süßungsmittel, das bisher noch keine so große Verbreitung gefunden hat. Entdeckt wurde der Stoff von dem Nobelpreisträger Emil Fischer, dem Begründer der organischen Chemie.
Grundlage für Xylitol sind Pflanzenstoffe, die Xylan (Holzgummi) beinhalten (wie Birkenrinde oder Maiskolben). Zur industriellen Herstellung werden beispielsweise Maiskolbenreste und Holzabfälle aus der Papierindustrie verwendet. Das Holz wird zerkleinert, mit Wasser vermischt und durch Reinigung und Filterung bleibt schließlich das Xylitol übrig.
Xylitol wird bereits in einigen Produkten wie Süßigkeiten, Kaugummis, Schokolade und Bonbons verwendet.

Eigenschaften:


  • Die Süßkraft entspricht etwa der von Zucker.
  • Im Gegensatz zu vielen anderen Süßstoffen schmeckt es wirklich nach Zucker und hat keinen unangenehmen Nachgeschmack.
  • 40 % weniger Kalorien als Zucker (240 kcal / 100 g), daher begrenzt für Diäten geeignet
  • Kann pur zur Zahnpflege benutzt werden (Zähne damit spülen)
  • Keine Beeinträchtigung der Darmbakterien (im Gegensatz zu Zucker)
  • Ist für Diabetiker geeignet, weil Blutzucker und Insulinspiegel nur geringfügig und zeitverzögert beeinflusst werden (insulinunabhängige Verstoffwechselung).
  • Verhindert Karies, hungert die Streptococcus-mutans-Bakterien aus
  • Hemmt Säurebildung, Zahnstein und Zahnbelag im Mund
  • Wirkt sich positiv auf die Zahnfleischgesundheit aus
  • Erleichtert die Calcium-Aufnahme im Darm, da Xylitol im Darm leicht resorbierbare Komplexe mit Calcium bildet (vorbeugend gegen Osteoporose)
  • Hat pur einen leicht kühlenden Effekt im Mund (ähnlich wie Eisbonbons, aber nicht unbedingt so stark)
  • Regt die Produktion von Speichel an (ermöglicht Remineralisierung von Zahnschmelz)
  • Erhöht den pH-Wert im Mund
  • Verhindert Bildung von Plaque
  • Schmelzpunkt 94 °C (bei Zucker ist es 186 °C)
  • Hemmt Entwicklung von Ohrentzündungen
  • Regt die Verdauung an
  • Regt Aktivität der weißen Blutkörperchen an (Stärkung des Immunsystems)
  • Hitzestabil, also zum Backen und Kochen geeignet. Rezepte lassen sich auch wegen des gleichen Verhältnisses von Volumen und Süßkraft 1:1 umsetzen.

  • Teurer als normaler Zucker, weil die Herstellung aufwendig ist und der Stoff noch nicht in großem Maßstab vermarktet wurde.
  • In Internet-Läden erhältlich, aber im Supermarkt meistens nicht.
  • Kann bei der ersten Einnahme unter Umständen ab einer gewissen Menge zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen
  • Ist nicht für Personen mit Fructose-Intoleranz geeignet. Bei Fruktosemalabsorption kann es zu Unverträglichkeiten führen.
  • Ist für viele Tiere nicht geeignet, da diese durch eine starke Insulinausschüttung extremen Blutzuckermangel bekommen können (u.U. tödlich). Ihr Stoffwechsel ist im Gegensatz zu einem menschlichen nicht in der Lage, Xylitol abzubauen. Betroffen sind davon u.a. Hunde, Kaninchen, Ziegen, Rinder. Katzen jedoch sollen es angeblich vertragen.
  • Ist für Kleinkinder und Kinder geeignet, aber nicht für Säuglinge und Babys.
  • Kann evtl. bei Diabetikern nach jahrelangem Gebrauch zur Unverträglichkeit im Darm führen
  • Ist nicht für Hefeteig geeignet
  • Eignet sich schlecht zum Karamellisieren, da es erst ab 200 °C karamellisiert (oberhalb des Schmelzpunktes). Zucker hingegen karamellisiert schon ab 140 °C (unterhalb des Schmelzpunktes).


Quellen:
Natur & Heilen 12/2013
http://de.wikipedia.org/wiki/Xylitol
http://fddb.info
http://www.tagesspiegel.de/wissen/zucker…et/7528450.html